Orte als kollektive Gedächtnisspeicher gegen das chronische Vergessen.
In Österreich kann, entgegen aller Bemühungen und Gedenkinitiativen zum Trotz, vielerorts nach wie vor eine Tendenz zur Kultur des Verdrängens und Vergessens beobachtet werden. Ganz egal ob diese Entwicklungen bewusst oder unbewusst entstehen, zeigen sie dennoch deutlich, dass es in den letzten 76 Jahren nicht bewerkstelligt wurde, in Österreich eine Erinnerungskultur zu etablieren, die sich dem Vergessen vehement entgegenstellt und sicherstellt, dass auch die kommenden Generationen die gleichen Fehler nicht noch einmal begehen.
GUNSKIRCHEN
In Gunskirchen selbst erinnern bisher vor Ort lediglich zwei Gedenksteine an die Ermordeten und die entsetzlichen Verbrechen die dort verübt wurden. Ein liebloser Gedenkort, direkt an einer der meist befahrensten Straßen des Bundeslandes, ist der historischen Bedeutung und Signifikanz dieses Ortes nicht würdig.
Es braucht eine Form der kuratierten Erinnerung, um dem bereits Vorhandenen wieder die notwendige und angemessene Präsenz zu verleihen.
Ein Ort der Kommunikation, Bewusstseinsbildung und Reflexion – ein demokratischer Ort der kollektiven Erinnerung, der nachhaltigen Bewusstseinsbildung und des kreativen Widerstands.
Was, wenn die Landschaft selbst zum Denkmal wird? Welchen Rahmen braucht es, um der Signifikanz des Ortes eine angemessene Präsenz verleihen zu können?
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